Rückkehr In Die Türkei

Son güncelleme: 17.05.2014 16:01
  • Am nächsten Morgen stiegen die Kinder in den Zug nach Istanbul
    ein. Der Zug war voll von Reisenden, aber Zeyneps und Ahmets Plätze
    waren bei dem Fenster, und ihre Abteilung war für nur vier Personen.
    Der Zug fuhr durch Graz und überschritt nach drei Stunden in Maribor
    die jugoslawische Grenze. Hier stiegen Zollbeamten in den Zug ein.
    Sie zeigten ihnen ihre Pässe und Koffer. Einige Beamten sprachen Türkisch,
    und das freute die Kinder sehr.
    Der Zug fuhr durch Zagreb und kam am Nachmittag in Belgrad an.
    In einem kleinen Gasthaus in der Nähe des Bahnhofs assen sie zu Abend.
    Es wurde langsam kalt. Als sie zu ihrem Zug zurückgingen, sah Zeynep ein
    kleines Mädchen. Sie schaute Zeynep mit traurigen Augen an. Ihre Kleider
    waren sehr alt, und sie hatte keine Schuhe. Zeynep öffnete ihre Geld^
    borse und wollte diesem armen Mädchen einige Mark geben, aber sie
    schüttelte ihren Kopf. Sie schaute zu den Sandwichs in ihren Händen.
    Zeynep gab ihr ein Sandwich. Die Kleine lächelte und nahm es. Sie sagte
    etwas, aber Zeynep konnte sie nicht verstehen.
    Dann sagte Ahmet: «Ich glaube, sie dankt dir für das Sandwich.
    Warum gibst du ihr nicht alle Sandwichs?»
    Zeynep gab der Kleinen alle Sandwichs. Sie nahm1 das Paket, sagte
    lächelnd etwas und begann zu laufen.
    In Belgrad kamen noch mehrere Reisenden. Der Zug war ganz voll.
    Es war unmöglich, von einem Wagen zum anderen zu gehen. So mussten
    sie bis der bulgarischen Grenze in ihrer Abteilung bleiben.
    Sofia ähnelte mit seinen Häusern und Brunnen wie die meisten jugoslawischen
    Städte den türkischen Städten. Es gab dört auch einige
    Moscheen. Die meisten Zollbeamten waren sehr höflich und sprachen sehr
    gut Türkisch. So stiessen die Kinder auf keine Schwierigkeiten.
    Im Bahnhof von Sofia frühstückten sie und tranken drei Tassen Tee.
    Als Zeynep und Ahmet in einem sehr kleinen Kaffeehaus sassen, kamen
    einige Bauern neben sie und wollten ihnen die Waren in ihren Körben
    verkaufen. In den Körben gab es Wollwaren, wie Socke und Pullover,
    Taschenmesser und kleine Geldbörsen, die sie selber herstellten. Ahmet
    kaufte einige Geldbörsen und nahm aus seiner Tasche einige bulgarische
    Münzen, aber die Bauern wollten türkische Münzen mit Atatürks Bilder
    haben.
    «Warum wollt ihr türkische Münzen haben?» fragte Ahmet auf
    Türkisch.
    «Unsere Töchter machen Halsbänder mit diesen Münzen. Sie sind in
    unserem Dorf teurer als die goldenen Halsbänder. Wir sind Türken,»
    sagte einer der Bauern auf Türkisch.
    So gaben Zeynep und Ahmet alle türkischen Münzen, die sie bei sich
    hatten, den Bauern. Die Bauern nahmen das Geld und dankten wieder
    und wieder.
    Nach einer Stunde verliess ihr Zug den Bahnhof von Sofia. Er hielt
    in anderen Städten nicht mehr an. Als sie in Pithion an der griechischen
    Grenze ankamen, mussten sie dort lange auf den Zug aus Athen warten.
    Dieser Zug brachte Beisenden, die nach Istanbul fahren wollten.
    Als man sich Edirne näherte, wurden die Kinder immer aufgeregter.
    Als sie am Morgen türkische Dörfer und Türken sahen, freuten sie
    sich sehr. Da sahen sie die Selimiye Moschee, die auf einem Hügel in
    Edirne lag.
    Nach ungefähr sechs Stunden wurden die ersten Häuser von Istanbul
    gesehen. In der Sonn© ähnelte sie einer goldenen Stadt. Sie sah
    wie ein Gemälde mit Moscheen und Türmen aus. Das Marmara Meer war
    dunkelblau.
    Nun waren sie sehr aufgeregt; sie konnten nicht sprechen. Nach
    zwanzig Minuten kam der Zug in Sirkeci an. Ahmet und Zeynep stiegen
    mit ihren Koffern aus und suchten ihren Vater und ihre Mutter. Zeynep
    sah sie zuerst. Sie legte ihren Koffer auf den Boden und lief zu ihnen.
    «Mutter! Vater! Wie geht es euch? Wir haben euch sehr vermisst.»
    Bald war sie in den Armen ihrer Mutter. Mutter und Tochter küssten
    einander und weinten. Dann kam Ahmet mit den Koffern. Er küsste die
    Hände seines Vaters und seiner Mutter, und sie küssten Ahmet.
    So verliessen sie den Bahnhof und stiegen in ein Taxi ein. Alle sprachen
    und! lachten mit Tränen in ihren Augen.




#17.05.2014 16:01 0 0 0